52. Deutsches Fernschachtreffen in Bad Liebenzell 2006

Das 52. Deutsche Fernschachtreffen fand in der Zeit vom 03. Juni bis zum 11. Juni 2006 in Bad Liebenzell im Nordschwarzwald statt. Die Veranstaltung lief nach folgendem Programm ab:

Bad Liebenzell zeichnet sich durch eine idyllische Tallage aus. Umsäumt wird es von weiten Waldgebieten. Die nächstgelegene große Stadt ist Pforzheim.
Bereits bevor Theophrastus von Hohenheim, der als Naturheiler unter dem Namen Paracelsus berühmt war, den dortigen Quellen 1526 höchste Wirksamkeit beschied, gab es in Bad Liebenzell Badeherbergen. Bad Liebenzell kann also auf eine sehr lange Badetradition zurückblicken.

Den Organisatoren des Treffens, Hanno Kuhn, Joachim Walther, Dr. Herbert Schepers, war es wie schon im Vorjahr gelungen, ein umfangreiches und buntes Programm zusammenzustellen. Engagiert und kompetent sorgten sie zudem für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen.

Der Präsident des BdF, Dr. Fritz Baumbach, dankte den Organisatoren im Namen aller Teilnehmer.

Organisatoren des Fernschachtreffen 2006 und BdF-Präsident: v. l.: Hanno Kuhn, Joachim Walther, Dr. Herbert Schepers, Dr. Fritz Baumbach
Organisatoren des Fernschachtreffen 2006 und BdF-Präsident: v. l.: Hanno Kuhn, Joachim Walther, Dr. Herbert Schepers, Dr. Fritz Baumbach

Zu den herausragenden Programmpunkten des 2006er Fernschachtreffens zählte eine Simultanvorstellung der deutschen Spitzenspielerin WGM Ketino Kachiani-Gersinska an 25 Brettern, die durch die Unterstützung des Deutschen Schachbundes zustande kam.

Am Ende behielt Frau Kachiani-Gersinska mit 15,5 zu 9,5 die Oberhand. An den einzelnen Brettern kam es zu folgenden Ergebnissen:

WGM Kachiani-Gersinska - Spieler: 1 - 0 WGM Kachiani-Gersinska - Spieler: 0 - 1 WGM Kachiani-Gersinska - Spieler: 1/2 - 1/2
Prause, Dieter Glinzk, Michael Schowalter, Gerd
Kirwald, Detlef Rüther, Rudolf Bartsch, Andreas
Schröder, Werner Bender, Erwin Schubert, Heinz
Nebel, Rudi   Dr. Kopp, Peter
Semmler, Reinhard   Tacke, Hubert
Schwarz, Hans   Maasch, Klaus
Schupp, Alfred   Voß, Albert
Kalte, Jan-Hendrik   Neumann, Erwin
Haug, Siegmund   Ellinger, Peter
    Ronczkowski, Manfred
    Pleines, Michael
    Löchner, Friedrich
    Blodig, Constantin

Ergebnisse der Veranstaltungen des 52. Deutschen Fernschachtreffens

Nahschachturniere

Gruppe A (35 Teilnehmer - 9 Runden Schweizer System)
1. Schulz, Jürgen (Garbsen) 8 Punkte, 2. Schulz, Michael (Berlin) 7 Punkte, 3. Rüther, Rudolf (München) 6,5 Punkte, 4. Drosson, Franz (Stolberg) 6 Punkte, 5. Dr. Kopp, Peter (Darmstadt) 5,5 P. (52,0), 6. Mathes, Werner (Zeitz) 5,5 P. (49,5), 7. Helmsen, Franz (Giesen) 5,5 P. (49,0), 8. Kotlar, Alfred (Recklinghausen) 5,5 P. (47,5), 9. Just, Joachim (Leipzig) 5,5 P. (45), 10. Soltau, Achim (Hamburg) 5,5 P. (42)

Die Gruppe B wurde nicht ausgetragen.

Gruppe C (44 Teilnehmer - 7 Runden Schweizer System)
1. Postler, Reinhard (Berlin) 6 Punkte, 2. Löffler, Werner (Hochheim) 5 Punkte (30), 3. Blodig, Reinhard (Riedenburg) 5 P. (29), 4. Wesely, Heinz (Schwarzenberg) 5 P. (26), 5. Schultheis, Heinz (Rehmsdorf) 4,5 P. (28,5), 6. Packroff, Hermann (Merseburg) 4,5 P. (28,5), 7. Handel, Horst (Berlin) 4,5 P. (27,5), 8. Kirwald, Detlef (Bielefeld) 4,5 P. (26), 9. Sondors, Peteris (Bonn) 4,5 P. (25), 10. Gohlke, Karl-Heinz (Uelzen) 4 P. (28)

Turniersimultan

(32 Teilnehmer in 7 Gruppen, 2 Vorrunden, eine Zwischenrunde, eine Endrunde)

Endstand:
Endrunde A: 1. Schulz, Volker (Fredersdorf), 2. Postler, Reinhard (Berlin), 3. Schulz, Michael (Berlin), 4. Dr. Baumbach, Fritz (Berlin, 5. Dr. Kribben, Matthias (Berlin)
Endrunde B: 1. Dr. Hofstetter, Hans-Joachim (Bad Kissingen), 2. Rüther, Rudolf (München), 3. Blodig, Reinhard (Riedenburg)
Endrunde C: 1. Dr. Kopp, Peter (Darmstadt)
Endrunde D: 1. Thelen, Armin (Viersen)
Endrunde E: 1. Ellinger, Peter (Hannover)
Endrunde F: 1. Prause, Dieter (Paderborn)
Endrunde G: 1./2. Hartwich, Andreas und Hartwich, Amadeus (Stapelburg)

Blitzturnier

23 Teilnehmer in 4 Vorgruppen und 2 Endrunden

Endstand:
Endrunde A: 1. Rüther,Rudolf (München) 8 P., 2. Schulz,Michael (Berlin) 7,5 P., 3. Blodig,Reinhard (Riedenburg) 6,5 P., 4. Dr. Hofstetter, Hans-Joachim (Bad Kissingen) 6 P. (34), 5. Bender,Erwin (Bad Liebenzell) 6 P. (29), 6.Schulz,Volker (Fredersdorf) 5,5 P. (28/145,375), 7. Haug,Siegmund (Pforzheim) 5,5 (28/144,375), 8. Packroff,Hermann (Merseburg) 5 P. (27,75), 9. Dr. Kopp, Peter (Darmstadt) 5 P. (22,25), 10. Schowalter,Gerd (Bad Kreuznach) 4 P. (21,50), 11. Just,Joachim (Leipzig) 4 P. (20,25), 12. Dr. Kribben, Matthias (Berlin) 3 P.


Nebenveranstaltungen

Skatturnier
1. Albert Nowak (Nettetal) 2494 Punkte, 2. Horst Schweizer (Lauda-Königshofen) 2148 Punkte, 3. Reinhard Postler 2020 Punkte, 4. Johannes Steffan (Chemnitz) 1970 Punkte, 5. Reinhard Blodig (Riedenburg) 1843 Punkte, 6. Gerhard Binder (Filderstadt) 1830 Punkte, 7. Wolfgang Junge (Berlin) 1829 Punkte, 8. Georg Engelhardt (Porta Westfalica) 1827 Punkte und weitere 37 Platzierte.

Kegeln
Damen:
1. Kristina Helldorfer (Königsfeld) 61 Holz, 2. Dorothea Helldorfer (Königsfeld) 56 Holz, 3. Anne-Kathrin Helldorfer (Königsfeld) 51 Holz, 4. Sabine Helldorfer (Königsfeld) 50 Holz, 5. Ingrid Kuhn (Altwarmbüchen) 47 Holz, und weitere 15 Platzierte.
Herren:
1./2./3. Claus Bebersdorf (Schweinfurt) 56 Holz, 1./2./3. Norbert Molzahn (Chemnitz) 56 Holz, 1./2./3. Johannes Steffan (Chemnitz) 56 Holz, 4. Karl-Heinz Ollek (Berlin) 51 Holz, 5. Werner Löffler (Hochheim) 50 Holz, und weitere 15 Platzierte.

Minigolf
Damen:
1. Änni Drosson (Stolberg) 58 Punkte, 2. Christel Göbel (Herborn) 59 Punkte, 3./4. Anna Maria Arzdorf (Hochheim) 63 Punkte, 3./4. Roswitha Pleines (Pforzheim) 63 Punkte, 5. Karin Held (Essen) 64 Punkte, und weitere 20 Platzierte.
Herren:
1. Amadeus Hartwich (Stapelburg) 50 Punkte, 2. Werner Löffler (Hochheim) 53 Punkte, 3. Reinhard Blodig (Riedenburg) 54 Punkte, 4. Detlef Kirwald (Bielefeld) 54 Punkte, 5. Michael Glinzk (Willich) 56 Punkte, und weitere 34 Platzierte.


Karlheinz Podzielny, langjähriger Sammler von Schachgegenständen und -motiven, ermöglichte die Ausstellung einiger seiner wertvollen Stücke. Seine Sammlung gilt als eine der schönsten Europas (oder vielleicht sogar weltweit?).

Fernschachfreund Joachim Walther, der Leiter des Organisationsteams, fertigte den Abschlussbericht zum Treffen, auf dem die folgenden Zeilen basieren:
Zum 52. Deutschen Fernschachtreffen des BdF vom 3. bis zum 11. Juni 2006 in Bad Liebenzell im Nordschwarzwald trafen sich in diesem Jahr die Fernschachfreunde aus ganz Deutschland.

Die Schirmherrschaft über das diesjährige Treffen hatte der Bürgermeister des hübschen Kurortes, Herr Volker Bäuerle, übernommen. Er erwies sich mehrmals an den Tagen unseres Treffens als ein würdiger Gastgeber. Weit über 200 Teilnehmer waren angereist. Angesichts der bevorstehenden Schacholympiade 2008 in Dresden hatte der Deutsche Schachbund im Kurhaussaal Werbung präsentiert.

In familiärer Atmosphäre verlebten die Teilnehmer mit ihren Angehörigen frohe und unbeschwerte Tage miteinander. Die zentrale Lage des Kurhauses mit seinem Kurpark, die nahe gelegene Paracelsus-Therme und der Ortskern in unmittelbarer Nähe kam bei den meisten Teilnehmern sehr gut an. Die Wanderfreunde konnten hier die Burg bzw. Höhen und Täler um Bad Liebenzell bei gutem Wetter kennen lernen.

Im Spiegelsaal des Kurhauses fanden die Teilnehmer ausgezeichnete räumliche Verhältnisse für die Schachturniere und andere Veranstaltungen mit einer guten gastronomischen Versorgung vor. Am Begrüßungsabend zur Eröffnung des Treffens bot die Showtanzgruppe "Clogging" aus Bad Liebenzell mit Stepptänzen aus dem Amerika der letzten 300 Jahre eine interessante Darbietung, die begeistert applaudiert wurde. Der Abschlussabend zum Ausklang des Treffens stand ganz im Zeichen der Siegerehrung mit Preisverleihung und anschließendem Tanz.

Das besondere Ereignis am Rande unserer Schachturniere war die vom Deutschen Schachbund organisierte Simultanveranstaltung der Großmeisterin Frau Ketino Kachiani-Gersinska gegen 25 Spieler des BdF bzw. Schachfreunde aus umliegenden Vereinen. Nach etwa 6,5 Stunden Spielzeit gewann die gerade von der Schacholympiade aus Turin zurückgekehrte sympathische Spitzenspielerin des Deutschen Schachbundes nur 9 Partien, remisierte 13 Mal und verlor 3 Partien (M. Glinzk, R. Rüther und E. Bender/Lehrer aus Bad Liebenzell). Der älteste und der jüngste Teilnehmer (Friedrich Löchner 90 Jahre, Constantin Blodig 11 Jahre) trotzten der Großmeisterin hierbei ein beachtliches Remis ab.
Zur besonderen Ehrung des Simultanspiels hatte Bürgermeister Bäuerle die Schachgroßmeisterin mit herzlichen und humorvollen Worten willkommen geheißen und ins Goldene Buch der Stadt Bad Liebenzell wie auch den BdF-Präsidenten Dr.F.Baumbach und die anwesenden Repräsentanten des Deutschen Schachbundes, Herrn Langer und Herrn Lais, eintragen lassen.

Weitere Nebenschauplätze waren das interessante Lichterfest am Pfingstsonntag mit einem furiosen Feuerwerk zum Abschluss im Kurpark und ein Lesesaal, wo ab dem Eröffnungstag der Fußball-WM in Deutschland mehrere Spiele auf einer Großleinwand verfolgt werden konnten.
Im Wappensaal des Kurhauses stellte Fernschachfreund Karlheinz Podzielny aus Essen, ein bekannter Sammler von Schachartikeln, eine kleine Auswahl (etwa 30 Satz) seiner historischen Schachfiguren aus, die von allen Teilnehmern und auch Gästen bewundert wurde.

Als Rahmenprogramm zu den Schachturnieren fanden ein Minigolf- und Skatturnier, ein Kegelwettbewerb und das Wettwürfeln statt. Der jährliche Tagesausflug mit 3 Reisebussen konnte natürlich nur eine beschauliche Rundfahrt durch den Nordschwarzwald sein, der über die Schwarzwaldhochstraße nach Freudenstadt, zum Kaffeetrinken nach Sasbachwalden, zur Schwarzenbachtalsperre und zurück durch das romantische Murgtal dann wieder nach Bad Liebenzell führte. In Freudenstadt, wo die Freizeit individuell verbracht wurde, konnte u.a. der größte Marktplatz Deutschlands bewundert werden.

Der Zusammenschluss von BdF und DSB wurde durch die Anwesenheit der 2 Vertreter des Deutschen Schachbundes gebührend anerkannt. Dadurch werden perspektivisch Impulse ausgelöst, die das Fernschachspiel im DSB vor allem jüngeren Schachfreunden näher bringt, den BdF-Spielbetrieb ergänzen sowie die Mitgliederzahl erhöhen wird. Fernschach mit dem Computer via Email oder auf dem Fernschachserver ist heutzutage eine äußerst kostengünstige Alternative zum ganzjährigen Schachspielbetrieb aus dem Wohnzimmer heraus. Zur BdF-Werbung der nächsten Treffen sollen im jeweiligen Bundesland die nahe gelegenen Vereine des DSB zu den Nahschachturnieren des BdF in angemessener Anzahl eingeladen werden.

Am vorletzten Tag fand im Kurhaus die Mitgliederversammlung des BdF statt, wo wichtige Beschlüsse gefasst und nach großer Diskussionsrunde auf den Weg gebracht worden sind.
Weiterhin wurden vom Präsidenten Ehrungen für BdF-Mitgliedschaften über 50 Jahre (Fernschachfreund Claus Bebersdorf), 40 Jahre und 25 Jahre vorgenommen.

Mitgliederversammlung 2006

Am Ort des Fernschachtreffens fand am 10.06.2006 die jährliche Mitgliederversammlung des BdF statt. Wichtigster Tagesordnungspunkt waren die Diskussion und der Beschluss einer neuen Satzung. Weitere Informationen sind der Chronik des BdF sowie dem Protokoll zur Versammlung zu entnehmen.

Während der Versammlung kam es zu einem Heiterkeit auslösenden Intermezzo. Hinter der Leinwand hervor trat während der Diskussion der neuen Satzung plötzlich ein junger Mann in Begleitung seines treuen Hundes und brachte sein dringendes Anliegen in die Runde: "Kann mir jemand sagen, wo die Toiletten sind?" Ein mehrstimmiges "Die Treppe runter!" half ihm weiter, sodass er gemächlich seinen Weg fortsetzte.
Hinter der Leinwand, auf die mit einem Beamer der Satzungstext geworfen wurde, befand sich eine Tür zum Sitzungssaal, die dem Besucher den kurzen Zutritt ermöglichte.

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