27. Deutsches Fernschachtreffen in Bad Rappenau 1981

Das Wappen des Gastgeberortes
Das Wappen des Gastgeberortes

Das 27. Deutsche Fernschachtreffen fand in der Zeit vom 6. Juni bis zum 14. Juni 1981 in Bad Rappenau statt.

Die Kur- und Bäderstadt Bad Rappenau liegt in Baden-Württemberg im Kreis Heilbronn. Nördlich der Kreisstadt und westlich des Neckar ist der Veranstaltungsort des 27. Deutschen Fernschachtreffens zu finden.

Mit dem Fernschachtreffen in Bad Rappenau verbindet sich eine Erinnerung, die dem Organisationsleiter den Schweiß auf die Stirn getrieben haben dürfte. Erzählt wird sie von Fernschachfreund Ulrich Wagner:
"Das Fernschachtreffen in Bad Rappenau wäre in seinen schon weit gediehenen Vorbereitungen fast im letzten Augenblick gescheitert, als beim Organisationsleiter Hans-Joachim Heitmann einige Wochen vor dem Treffen die Nachricht eintraf, dass selbstverständlich die für die Schachturniere vorgesehene Sporthalle wegen des Holzschwingfußbodens nicht in Straßenschuhen betreten werden dürfe und im Saal absolutes Rauchverbot herrsche. Nun waren guter Rat teuer und schnelles Handeln nötig. Aber auch hier gab es letztlich zu aller Erleichterung eine Lösung.

Es sprach sich herum, dass angeblich sogar der Gemeinderat zusammen getreten sein soll und die Beschaffung eines mobilen Teppichbelages für solche Veranstaltungen in der Sporthalle beschlossen habe. Jedenfalls fanden alle Teilnehmer der Nahschachturniere dann optimale Bedingungen in der Sporthalle vor und brauchten bei den Schachpartie sich nicht ihrer Schuhe zu entledigen.

Für die Raucher stellte man vor der Halle mit Sand gefüllte Standascher auf. Bad Rappenau kann sich also auch damit rühmen, in die Geschichte der Fernschachtreffen als das erste Fernschachtreffen mit absolutem Rauchverbot eigegangen zu sein, etwas was heute überall beim Schach selbstverständlich ist."

Ergebnisse der Veranstaltungen des 27. Deutschen Fernschachtreffens

Nahschachturniere

Gruppe A  (40 Teilnehmer - 9 Runden Schweizer System)
1. R. Blodig (Riedenburg) 7½ Punkte, 2. W. Sauermann (Ludwigsburg) 7½, 3. H. Lorenzen (Delmenhorst) 6.0, 4. Dr. B. Kopp (Darmstadt) 6.0, 5. P. Gerner (Heilbronn) 6.0, 6. A. Schupp (Kempten) 5½, 7. G. Schieweck (Aichtal) 5½, 8. H. Fabig (Hamburg) 5½, 9. B. Bauerndistel (Karlsruhe) 5½

Gruppe B  (42 Teilnehmer - 9 Runden Schweizer System)
1. M. Bauer (Esslingen) 7½ Punkte, 2. W. Kempen (Korschenbroich) 6½, 3. C. Papapostolou (Bonn) 6½, 4. K. Schreiber (Hofheim) 6½, 5. T. Wenner (Karlsruhe) 6.0, 6. G. Kahler (Paderborn) 6.0, 7. W. Nagorni (Hannover) 6.0

Gruppe C (42 Teilnehmer - 9 Runden Schweizer System)
1. Dr. P. Kopp (Darmstadt) 7.0 Punkte, 2. P. Lorenzen (Delmenhorst) 7.0, 3. S. Kluve (Bremen) 6½, 4. M. Ronczkowski (Siegen) 6½, 5. U. Wagner (Bielefeld) 6.0, 6. W. Stamer (Hechingen) 6.0, 7. H. Weimer (NL-Bocholtz) 6.0

Damenturnier (11 Teilnehmerinnen)
D. Hensel (Bad Harzburg) und E. Groh (Zell) je 6½ vor Dr. E. Hobbing (Wilhelmsfeld), A. Pollak (Bremen) und S. Sicker (Münster) je 5.

Turniersimultan

50 Teilnehmer, die in Vor- und Zwischenrunde spielten, sowie eine Damengruppe mit 5 Teilnehmerinnen

In der Endrunde A siegte Dr. B. Kopp (Darmstadt) durch bessere Wertberechnung vor Chr. Herbrechtsmeier (Karlsruhe) je 3, W. Stamer (Hechingen) 2½, G. Binder (Filderstadt) 1½, H. Fehn (Paderborn) 0. In den übrigen "Endrunden" siegten H. Fabig jun. (Hamburg), C. Werner (Karlsruhe), P. Freimann (Ottobrunn), I. Wenner (Karlsruhe), C. Bebersdorf (Schweinfurt), Dr. P. Kopp (Darmstadt), F. Liebl (Abensberg), B. Lorenzen (Viersen) und Chr. Papapostolou (Bonn). In der Damengruppe siegten punktgleich D. Hensel (Bad Harzburg) und M. Grzeskowiak (Gießen).

Blitzturnier

88 Teilnehmer, 10 Vorgruppen

In der Endrunde siegte Dr. B. Kopp (Darmstadt) 7 vor H. Heemsoth (Bremen) und Chr. Papapostolou (Bonn) je 6, I. Wenner (Karlsruhe) 5½, R. Blodig (Riedenburg) und G. Müller (Osnabrück) je 5, P. Freimann (Ottobrunn) 3½, Dr. P. Kopp (Darmstadt) 3, G. Kahler (Paderborn) 2½, A. Schupp (Kempten) 1½. In der Damengruppe (6 Teilnehmerinnen), dreirundig) siegten M. Grzeskowiak (Gießen) und D. Hensel (Bad Harzburg) je 12½.


FERNSCHACH berichtete wie folgt über das Treffen: Meteorologischer Contrapunkt zu den bisweilen doch recht rauhen Nordseewinden in Norddeich war bei dem diesjährigen BdF-Fernschachtreffen (6. - 14.6.) das milde Schonklima in Bad Rappenau, wohlbekannt als Kur- und Bäderstadt, eingebettet in einer der landschaftlich schönsten Abschnitte des Neckars zwischen Heidelberg und Heilbronn. Der Ganztagesausflug führte u. a. durch das romantische Jagsttal in das bezaubernde Rothenburg ob derTauber mit seinen vielen Giebelhäusern der Gotik und Renaissance und dem Riemenschneider-Altar in der Jakobskirche. Wie stets war in der Urlaubswoche im Freundeskreis - übrigens wieder mit Rekordbesuch - auch sonst reichhaltig für Unterhaltung gesorgt: Minigolf- und Tischtennisturnier, Preiskegeln, Preisskat und ein Festabend mit Tanz. Natürlich wurde auch Schach gespielt.


Organisationsleitung: Hans-Joachim Heitmann