Chronik 1961-1975

1961

5. Deutsches Fernschach-Pokalturnier 1961/64. In 114 Vorgruppen starten 1023 Fernschachfreunde am 28. Februar in diesem Turnier, das in ehrendem Gedenken an Eberhardt Wilhelm ausgetragen wird. Etwa 45% sind Nichtmitglieder des BdF. Die Turnierleitung liegt bei Fritz Schaefer (Kiel).
Helmut Schönherr (Ehrenfriedersdorf) wird 6. Deutscher Fernschachmeister 1958/61.
20. bis 28. Mai 7. Deutsches Fernschachtreffen in Uerdingen.
Spanien gewinnt den Länderkampf gegen Deutschland mit 15½ zu 14½.
UdSSR gewinnt Länderkampf gegen Deutschland mit 107½ zu 92½.
10 Jahre FERNSCHACH. Seit Juli 1951 erscheint sie regelmäßig jeden Monat. Nach zwölfjähriger Pause konnte im Juli 1951 das Heft 1 des 12. Jahrganges herausgegeben werden. Von Januar 1929 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 begleitete FERNSCHACH den Weg des internationalen Fernschachbundes (IFSB), der am 2. 12. 1928 in Berlin gegründet wurde.
Für das Finale der IV. Fernschach-Olympiade wird folgende Mannschaft nominiert: Dr. H.W. Dünhaupt (Celle), W.E. Kunerth (Groß-Krotzenburg), H. Fabricius (Heidelberg), Dr. E. Kunz (Heidelberg), Kl. Engel (Bonn), G. Kunert (Bad Mergentheim); Ersatzspieler E. Ditt (Bremen), W. Rausch (Herne); Mannschaftsführer: K. Wehling (Hamburg).
26. bis 30. Dezember Jubiläums-Fernschachtreffen in Stadtprozelten.
W. Seeger (Tübingen) wird 5. Deutscher Jugend-Fernschachmeister 1958/60 (10 Punkte aus 12).
Im Zuge der politischen Gegebenheiten und analog zu anderen Sportarten wird 1961 auch im Fernschach eine Trennung in Ost und West vollzogen. Die DDR-Spieler werden dem DDR-Schachverband angeschlossen, sie tragen in den nächsten 30 Jahren gesonderte Meisterschaften aus und nehmen mit eigenen Mannschaften an internationalen Veranstaltungen teil. Fernschach bleibt auch in der DDR sehr populär, die Zahl der Fernschachspieler steigt auf knapp 4000, und in ICCF-Turnieren werden die Kontingente für DDR-Spieler (wie auch für BRD-Spieler) immer voll ausgeschöpft. Für viele DDR-Spieler war internationales Fernschach ein Tor zur Welt, man konnte Kontakte insbesondere zu westlichen Partnern knüpfen, die einem ansonsten verwehrt waren. Aufbauend auf dieser breiten Basis waren auch die internationalen Erfolge beachtlich. Bei Fernschach-Olympiaden wurde eine Silber- und zwei Bronzemedaillen errungen. Dr. Werner Stern (Greifswald) wurde 1. Fernschach-Europameister und mit 2 Weltmeistertiteln war die DDR nach der UdSSR erfolgreichstes Land an der Weltspitze. Großes Aufsehen der Medien rief die Siegerehrung für die X. Fernschach-Olympiade hervor, bei der die DDR-Mannschaft 5 Jahre nach der deutschen Einheit eine Bronzemedaille erhielt.

1962

Die ICCF ehrt Eberhardt Wilhelms Andenken durch die Stiftung des EBERHARDT-WILHELM-CUP für ein Europäisches Mannschaftsturnier.
Der BdF schafft den Posten des Turnierdirektors, dem ein Team von Turnierleitern zur Seite steht. K. Wehling (Hamburg) wird zunächst kommissarisch als Turnierdirektor eingesetzt.
Helmut Schönherr (Ehrenfriedersdorf) wird 6. Deutscher Fernschachmeister 1958/60 (10½ aus 12).
Wilhelm Mainz (Marienbaum) wird 7. Deutscher Fernschachmeister 1960/62.
9.-17. Juni 8. Deutsches Fernschachtreffen in Hann. Münden.
Auf Grund mehrfach geäußerter Wünsche werden innerhalb der Allgemeinen Turniere Senioren- und Jugend-Turniere gestartet. Die Altersgrenzen sind: Senioren-Turniere 60 Jahre und älter, Jugend-Turniere 20 Jahre und jünger.
Länderkampf England (BCCA) - Deutschland: Deutschland siegt mit 44 : 6 Punkten.
Peter von Spreckelsen (Hamburg) wird 4. Deutscher Pokalsieger.

1963

Start der 1. Europa-Fernschachmeisterschaft.
Der Vorstand wird bei den Wahlen in unveränderter Zusammensetzung bestätigt.
9. Deutsches Fernschachtreffen in Bredstedt.
Deutschland gewinnt Länderkampf gegen Belgien mit 39:29 Punkten.
Jutta Ditt (Bremen) wird 4. Deutsche Frauen-Fernschachmeisterin 1960/62

1964

Gerhard Flum (Stuttgart) wird 8. Deutscher Fernschachmeister 1962/64.
10. Deutsches Fernschachtreffen in Freising.
Gerhard Lederer (München) wird 6. Deutscher Jugend-Fernschachmeister

1965

Die Ehrenmitgliedschaft wird verliehen an Kurt Klar und Fritz Vogt.
11. Deutsches Fernschachtreffen in Welper.
Leo Flatau (Kassel) wird 5. Deutscher Fernschach-Pokalsieger 1961/64.
Werner Stern (Greifswald) wird 1. Fernschach-Europameister (12,5 Punkte aus 13).
Georg Pollak (Bremen) wird 7. Deutscher Jugend-Fernschachmeister 1962/64.

1966

12. Deutsches Fernschachtreffen in Weinheim.
Horst Rittner (Berlin) Sieger im Ragosin-Gedenkturnier.
Das zu Ehren des 1962 verstorbenen Fernschach-Exweltmeisters V. Ragosin von der Schachföderation der UdSSR durchgeführte Gedenkturnier endete mit einer Sensation: Horst Rittner distanzierte das Weltklassefeld mit 2 Punkten Vorsprung: 1. Rittner mit 8 Pkt., 2. A.O. Kelly und 3. J. Estrin, jeweils 6.

1967

Die Ehrenmitgliedschaft wird verliehen an Kurt Wehling.
Leo Flatau (Kassel) wird 9. Deutscher Fernschachmeister 1964/67.
13. Deutsches Fernschachtreffen in Hitzacker.

1968

Die Nationalmannschaft der BRD erringt im Finale der V. Fernschacholympiade hinter der CSSR und der UdSSR die Bronze-Medaille.
Auf einer Sitzung des BdF-Vorstands am 27.4. in Celle wird der Titel eines "Nationalen Fernschachmeisters" geschaffen.
14. Deutsches Fernschachtreffen in Königsfeld.
Hans-Joachim Plesse (Berlin) wird 8. Deutscher Jugend-Fernschachmeister 1963/67.
Erich Thiele (Dresden) wird 3. Europa-Fernschachmeister.
Hans Ziewitz (Kiel) siegt im 6. Deutschen Fernschach-Pokalturnier

1969

Hermann Heemsoth (Bremen) wird 10. Deutscher Fernschachmeister 1966/69.
15. Deutsches Fernschachtreffen in Brilon.

1970

Start des Internationalen Jubiläumsturnier "25 Jahre BdF".
16. Deutsches Fernschachtreffen in Bad Berneck.
Elke Beyer (Ahrensburg) wird 6. Deutsche Frauen-Fernschachmeisterin 1968/70.
Gregor Born (Münster) wird 9. Deutscher Jugend-Fernschachmeister 1966/69.

1971

Am 14. Februar stirbt im Alter von 63 Jahren Kurt Wehling. Fast zwei Jahrzehnte leistete er national und später auch international wertvolle Organisationsarbeit. Im November 1953 wurde er zur Unterstützung Eberhardt Wilhelms 2. Turnierleiter des BdF, nach dessen Tod 1. Turnierleiter und 1962 Turnierdirektor des BdF. In den Europaturnieren war er seit 1956 Turnierleiter der 2. Klasse, seit 1963 auch der Europa-Fernschachmeisterschaften; ebenfalls unter seiner Turnierleitung wurden 1959 bis 1965 die Europa-Cup-Turniere durchgeführt. 1966 verlieh ihm ICCF den Titel Internationaler Schiedsrichter, 1967 zeichnete ihn der BdF mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft aus.

Als Nachfolger für Kurt Wehling setzt der BdF-Vorstand kommissarisch Eugen Thüner (Wanne-Eickel) als Turnierdirektor ein. Eugen Thüner, geboren am 28.8.1937, trat 1955 dem BdF bei und war seit 1959 Turnierleiter der 1. Klasse. Im Nahschach ist er Vorsitzender der Schachgemeinschaft Wanne-Eickel, war längere zeit Jugendschachwart des Bezirks Herne und bereits als Jugendlicher Turnierleiter der Stadtmeisterschaft von Wanne-Eickel. Im Fernschach erkämpfte er sich den Aufstieg bis zu Meisterklasse, im Nahschach errang er mehrfach die Jugendmeisterschaft seiner Heimatstadt, war Vizestadtmeister und mehrfach Vereinsmeister.
1. April: Beginn des Länderkampfes Polen - BRD.
Auf dem ICCF-Kongreß im September in Lugano wird Frau Bertl von Massow, Leiterin des Turnierbüros der Europa-Fernturniere, wegen besonderer Verdienste um das internationale Fernschach mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der ICCF ausgezeichnet.
In Anerkennung seiner besonderen Verdienste um das Fernschach wird Hans-Joachim Heitmann (Uelzen) durch den BdF-Vorstand mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft und der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Hans-Joachim Heitmann wurde am 11.6.1923 in Kaltenhagen (Krs. Köslin) geboren. Beruflich ist er als Buchhalter tätig. Schach lernte er mit 10 Jahren, 1940 beteiligte er sich an den Fernturnieren der Deutschen Schachzeitung. 1947 wurde er Mitglied des BdF. Im Nahschach war er mehrmals Vereinsmeister des Schachvereins Uelzen. Im BdF begann Hans-Joachim Heitmann 1951 mit der Organisationsarbeit, zunächst als Kassensekretär und ab 1956 als Schatzmeister. Anfang der 50er Jahre war er längere Zeit auch als Turnierleitungssekretär tätig. Auch um die alljährlichen Fernschachtreffen des BdF hat er sich sehr verdient gemacht.
Horst Tiemeyer (Bochum) wird 11. Deutscher Fernschachmeister 1968/71.
29.5.-6.6. 17. Deutsches Fernschachtreffen in Glücksburg.
BRD gewinnt Länderkampf gegen Italien. Innerhalb der 25jährigen Geschichte des BdF war dies der größte Länderwettkampf. Die BRD gewinnt mit 217 zu 195 Punkten. Eine Neuheit ist hervorzuheben: Die deutschen Spieler mit einer Beteiligung von 103 Spielern haben gegen 206 Spieler aus Italien gespielt; jeder deutsche Spieler hat gegen 2 Partner insgesamt 4 Partien gespielt.
1. Oktober: Beginn des Länderkampfes Ukraine - BRD.
Horst Rittner (DDR) wird VI. Fernschach-Weltmeister (12 ½ aus 15).

1972

20.-28. Mai 18. Deutsches Fernschachtreffen in Bayrischzell.
Günter Eder (Riemerling) wird 7. Deutscher Pokalsieger (9 Punkte aus 11).
Hartmut Laue (Kiel) wird 10. Deutscher Jugend-Fernschachmeister (11 Punkte aus 11!).
Vorstandswahl: Es gingen 1183 Stimmen ein; 2 davon waren ungültig. Es wurden gewählt als Präsident Hermann Heemsoth mit 1140 Stimmen (19 Enthaltungen, 18 Ablehnungen), als Geschäftsführer Hans-Werner von Massow mit 1161 Stimmen (9 Enthaltungen, 11 Ablehnungen), als Schatzmeister Hans-Joachim Heitmann mit 1160 Stimmen (11 Enthaltungen, 10 Ablehnungen), als Turnierdirektor Eugen Thüner mit 1133 Stimmen (27 Enthaltungen, 21 Ablehnungen), als Turniersekretär Kurt Klar mit 1155 Stimmen (15 Enthaltungen, 11 Ablehnungen).
15. Dezember: Start des 8. Deutschen Fernschach-Pokalturniers mit 1560 Teilnehmern (675 Nichtmitglieder).

1973

Adolf Schmaus (Heidelberg) wird 12. Deutscher Fernschachmeister 1970/73.
9. bis 17. Juni 19. Deutsches Fernschachtreffen in Mayen.
Auf dem ICCF-Kongreß in Warschau (18.-26.8) wird der Titel "Fernschach-Großmeister" verliehen an Dr. F. Baumbach (DDR) und an Dr. H.-W. Dünhaupt (BRD).
1. November Start der 1. Europa-Mannschaftsmeisterschaft. Für die BRD spielt folgende Mannschaft: H. de Carbonnel (München), H. Cording (Hamburg), Dr. E. Nonnenmacher (Heidelberg), Prof. Dr. M. Schäfer (Göttingen), U. Kunsztowicz (Hamburg), P. Staller (Frankfurt/M.), D. Stern (Hannover), F. Grzeskowiak (Gießen), Dr. D. Müller-Using (Bonn), E. Ditt (Bremen), W. Rosen (Essen) und R. Wanke (Manching). Mannschaftskapitän: Eugen Thüner (Wanne-Eickel).
1. November Start der der 1. Europa-Juniorenmeisterschaft. Vertreter der BRD: Th. Keller (Fleestadt), G. Treppner (Bamberg); Reserve: R. Schäfer (Seligenstadt) und J. v. Wietersheim (Mölln).

1974

1. bis 9. Juni 20. Deutsches Fernschachtreffen in Goslar.
BdF-Jubiläumsturnier. Nach spannendem Endkampf ist in dem mit Genehmigung der ICCF veranstalteten Internationalen Einladungsturnier "25 Jahre BdF" die Entscheidung gefallen: E.Arnlind (Schweden) siegte durch bessere Wertberechnung vor Dr. Dünhaupt, Fernschach-Weltmeister Rittner wurde Dritter. Es war ein außerordentlich stark besetztes Turnier; es startete mit 12 Titelträgern. 5 Großmeistern und 7 Internationalen Fernschachmeistern.
Ossi Weiner (München) wird 11. Deutscher Jugend-Fernschachmeister 1970/73.

1975

Durch besser Wertberechnung erringt Rita Heigl (Landshut) vor der punktgleichen Titelverteidigerin Frau Elke Beyer (Ahrensburg) den Sieg in der Endrunde der 7. Deutschen Frauen-Fernschachmeisterschaft 1970/73.
17. Bis 25. Mai 21. Deutsches Fernschachtreffen in Bayrischzell.