28. Deutsches Fernschachtreffen in Hauzenberg 1982

Das Wappen des Gastgeberortes
Das Wappen des Gastgeberortes

Das 28. Deutsche Fernschachtreffen fand in der Zeit vom 29. Mai bis zum 6. Juni 1982 in Hauzenberg statt.

Hauzenberg liegt in Niederbayern; man findet es unweit der Stadt Passau im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Österreich.

Im Jahre 1130 wurde Hauzenberg erstmals unkundlich erwähnt.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Ort von mehreren Großbränden heimgesucht, die ihn fast vollständig zerstörten.

1978 wurde er zur Stadt erhoben, also zeitlich kurz bevor er Ausrichtungsstätte des 28. Deutschen Fernschachtreffens wurde.

Das Treffen in Hauzenberg fiel in eine Hitzeperiode, so dass die Woche für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer wahren Schwitzkur wurde. Das Spiellokal "Zum Stremplinger Hans" hatte zudem eine dermaßen niedriege Zimmerdecke, dass die Hitze und der Qualm (man rauchte noch im Spielsaal) zu einer besonderen Herausforderung wurden.

Das nebenstehende Bild zeigt Hans-Joachim Heitmann, seit 1969 Organisator der jährlichen Fernschachtreffen des BdF, bei der Ansprache an die versammelten Fernschachfreundinnen und Fernschachfreunde sowie deren Begleitung.

Der wie in jedem Jahr beliebte Tagesausflug führte durch das Mühlviertel Österreichs nach Passau zu einer Dreiflüssefahrt und einer Dombesichtigung.

Die Fotos zeigen einen Zwangsaufenthalt an der Grenze zu Österreich. Bei Abfahrt hatte Herr Heitmann darauf hingewiesen, dass nur dann über österreichisches Gebiet gefahren werden könne, wenn bei Grenzübergang gültige Pässe vorgelegt werden, doch spätere Stichproben ergaben, dass mehrere Teilnehmer ihre Ausweise nicht mitführten. So ergab sich ein längerer Zwangsaufenthalt, bis Tagesgenehmigungen ausgestellt worden waren. Es war ein ausgesprochen heißer Tag und die Sonne brannte vom Himmel. Das klare Wasser eines kleinen Baches wurde zum Füßekühlen genutzt.

Ergebnisse der Veranstaltungen des 28. Deutschen Fernschachtreffens

Nahschachturniere

Im Nahschachturnier (132 Spieler, 9 Runden nach Schweizer System) gab es drei gleichwertige Parallelgruppen.

Gruppe A
Chr. Papapostolou (Bonn) 8 vor M. Bauer ( Eßlingen) und W. Starner (Hechingen) je 6 ½, M Keller (Puchheim), K. Binde (Sechshelden), G. Binder (Filderstadt) je 6, K. Scherer (Siegen), H. Fabig jun. (Hamburg), W. Würtz (Petersberg), F. Löchner (Heilbronn), W. Schubert (München), B. Künitz (Stuhr), G. Kahler (Paderborn), F. Liebl (Abensberg) je 5 ½.

Gruppe B
Dr. B. Kopp (Darmstadt) 8 ½ vor J. Franke (Bochum) 7, R. Böhm (Berlin) und A. Steiger (Abensberg) je 6, G. Schieweck (Grötzingen), M. Glinzk (Wittlich), C. Nische (Norderstedt), F. Grzeskowiak (Gießen) je 5 ½.

Gruppe C
Dr. P. Kopp (Darmstadt) 8 vor U. Wolf (Bochum) 7 ½, M. David (Jerusalem), P. Freimann (Ottobrunn), P. Gronau (Hamburg), A. v. Fehrn (Hamburg) je 6, D. Tobor (Waakirchen), S. Koch (Bonn), H. Schupp (Kempten), H. Detmer (Wallenhorst), H. Kuntermann (Heilbronn) je 5 ½.

Damenturnier (10 Teilnehmerinnen)
D. Hensel (Bad Harzburg) 7 vor M. Kocourek (Lörrach) und E. Groh (Zell) je 6 ½, S. Sicker (Münster) 6, A. Pollak (Bremen) 5 ½.

Turniersimultan

64 Teilnehmer, Vor- und Zwischenrunde (jeweils 4er Gruppen)

Es siegten:
Endrunde I: W. Rosen (Essen) 2 vor M. Keller (Puchheim) und J. Franke (Bochum) je 1 ½,. H. Fabig jun. (Hamburg) 1. In Endrunde II: R. Sicker (Paderborn) 2 vor A. Steiger (Abensberg) und D. Tobor (Waakirchen) 1 ½, Dr. B. Kopp (Darmstadt) 1.

Blitzturnier

64 Teilnehmer in 8 Vorgruppen und 2 Endrunden

In Endrunde I siegte J. Franke (Bochum) 6 vor P. Freimann (Ottobrunn) und Chr. Papapostolou (Bonn) je 5, W. Kempen (Korschenbroich) 3 ½, R. Ganß (Schönenberg) und R. Blodig (Riedenburg) je 3. G. Schieweck (Grötzingen) 1 ½, G. Beißer (Heilsbronn) 1. In Endrunde II siegte U. Wolf (Bochum) 6 vor Dr. B. Kopp (Darmstadt) und D. Kappes (München) je 5, H. Fabig jun (Hamburg), G. Kahler (Paderborn) und Dr. P. Kopp (Darmstadt) je 3, A. Schindler (Camberg) 2 ½, H. Detmer (Wallenhorst) ½.


Das folgende Bild zeigt die beim Treffen anwesende BdF-Führungsriege zusammen mit zwei Herren, deren Namen sich heute nicht mehr rekonstruieren lassen, die aber keine Mitglieder des BdF waren (es handelt sich wahrscheinlich um den Bürgermeister und den Kurdirektor). Die BdF-Funktionäre von links nach rechts: Geschäftsführer Hans-Werner von Massow, Schatzmeister Hans-Joachim Heitmann, Turnierdirektor Eugen Thüner.

Es ist nicht überliefert, auf wen oder was der Fernschachfreund Otto Lange aus Bochum gerade anstößt, vielleicht aber prostet er auch nur dem Fotografen freundlich zu.

Otto Lange, geb. 1921, war eine Institution der Fernschachtreffen. Sein Frohsinn steckte stets alle an. Er versammelte gern die Fernschachfreunde zu fröhlichen Runden um sich und war überaus spendabel, besonders auch den jugendlichen Teilnehmern gegenüber, die finanziell nicht mithalten konnten. Man sagt, er habe sogar einigen seiner mitgereisten jugendlichen Teilnehmer die Unterkunft gesponsert.

Jedes Fernschachtreffen gibt der Gemütlichkeit den ihr gebührenden Freiraum; dies war in Hauzenberg nicht anders als in den früheren Jahren. Während die einen das Tanzbein schwangen, entspannten andere bei einem Schoppen Wein.

Auf dem Bild rechts ist Fernschachfreund Andreas Hutter aus München zu sehen, der 1992 verstarb.

Organisationsleitung: Hans-Joachim Heitmann