39. Deutsches Fernschachtreffen in Schluchsee 1993

Das 39. Deutsche Fernschachtreffen fand in der Zeit vom 29. Mai bis zum 06. Juni 1993 in Schluchsee statt.

Ergebnisse der Veranstaltungen des 39. Deutschen Fernschachtreffens

Nahschachturniere

(160 Spieler, 9 Runden nach Schweizer System in 3 gleichberechtigten Gruppen)

Gruppe A
Dr. M. Kreuzer (Ihrlerstein) mit 7 Pkt. vor G. Kreuzer (Ihrlerstein) 6½, B. Treiber (Hannover), N. Molzahn (Chemnitz), W. Mescheder (Dresden), Dr. P. Kopp (Darmstadt), R. Kolander (Wuppertal) je 6 Pkt.

Gruppe B
M. Keller (Olching) mit 7 Pkt. vor G. Fowler (Mönchengladbach) 7, J. Schulz (Hannover), R. Blodig (Riedenburg) 6½, Th. Kalks (Hamburg) je 6 Pkt.

Gruppe C
B. Bierwisch (Aachen) mit 7½ Pkt. vor C. Papapostolou (Bonn), H. Risch (Landshut) 6½, A. Bickhäuser (Düsseldorf), H. Karnbach (Mögglingen), H. Schwarz (Kiel), H. Blake (Castrop-Rauxel), F. Drosson (Stolberg), F. Helmsen (Giesen) je 6 Pkt.

Turniersimultan

(65 Teilnehmer, Vor- und Endrunde)

Es siegte W. Schubert (Mammendorf) vor M. Bauer (Reichenbach), Dr. M. Renke (Aichtal), C. Papapostalou (Bonn) und R. Blodig (Riedenburg).

Blitzturnier

(68 Teilnehmer)

In der Endrunde A siegte G. Kreuzer (Ihrlerstein) mit 11 Pkt. vor M. Keller (Olching) 10½, H. Namyslo 10, H. Kreuzer (Ihrlerstein) 8½, K. Schreiber (Hofheim) 8. In der Endrunde B siegte Dr. P. Kopp (Darmstadt) mit 10½ Pkt. In der Endrunde C siegte W. Löffler (Wiesbaden) mit 10½ Pkt. In der Endrunde D siegte G. Enigk (Jessen) mit 11 Pkt. und in der Endrunde E siegte F. Drosson (Stolberg) mit 9 Pkt.

Die Zeitschrift Fernschach berichtete: "Das 39. Fernschachtreffen fand diesmal im Südwesten Deutschlands, in Schluchsee am größten Schwarzwaldsee im Herzen des HochschwarzwaIdes statt. Mit über 420 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erreichte das Pfingsttreffen des BdF einen neuen Rekord. Wie stets wurde keineswegs nur Schach gespielt, und die in erfreulich großer Zahl mitgekommenen Familienangehörigen waren alles andere als "Zaungäste".
Eine Schwarzwaldrundfahrt bei strahlendem Sonnenschein vermittelte vielfältige landschaftliche Schönheiten: St. Blasien mit der für ihren gewaltigen Kuppelbau von 46 m Durchmesser weltberühmten ehemaligen Abteikirche des früheren Benediktiner-Klosters; Belchen, der mit 1414 m nach dem Feldberg zweithöchste Berg des Schwarzwaldes; Freiburg und Titisee, das Höllental mit Burg Falkenstein, Hirschsprung und der Ravenna-Schlucht.

Preisskat, Minigolf- und Tischtennisturnier sowie Kegeln gehörten ebenfalls zum Programm. Am Vorabend des Schlußtages wurde nach der Siegerehrung und der Preisverteilung beim Festabend bis weit nach Mitternacht fröhlich getanzt."


In der Zeitung "Schwarzwälder Bote" erschien am 1. Juni 1993 folgender Artikel:

Auf Eröffnung folgt gleich erste Rochade

Fernschachspieler setzten sich am See schachmatt

Schluchsee. Für eine Woche ist Schluchsee das Mekka der Freunde des Fernschachs. Der Deutsche Fernschachbund trägt im Kurhaus das 39. deutsche Fernschachtreffen aus mit einer Rekordbeteiligung von 420 Teilnehmern. Am Wochenende wurde die Veranstaltung eröffnet, die noch bis zum 6. Juni dauern wird.

"Schluchsee stellt alles in den Schatten", äußerte sich Organisationsleiter Ulrich Wagner (Bielefeld) zufrieden über den großen Andrang zum Treffen. Daß ausgerechnet der Hochschwarzwald trotz einer sehr langen Anreise für viele Schachfreunde zum "Renner" unter den Fernschachtreffen wurde, führt er nicht zuletzt auf den Reiz des Ortes zurück. Aus ganz Deutschland kommen die Teilnehmer, und auch Schweden und Niederländer beteiligen sich. (...)

In der "Badische Zeitung" erschien am 4. Juni 1993 folgender Artikel:

39. Deutsches Femschachtreffen in Schluchsee

Rekordbeteiligung mit 420 Teilnehmern

SCHLUCHSEE. In Schluchsee findet in dieser Woche das "39. Deutsche Fernschachtreffen" des Deutschen Fernschachbundes statt. Die Veranstalter wählten zum ersten Mal den Austragungsort im südlichen Schwarzwald, und laut der Aussage des Präsidenten Fritz Baumbach bedeutet die Teilnehmerzahl von 420 Personen eine Rekordbeteiligung.

Der Deutsche Fernschachbund - Bund deutscher Schachfreunde - hat 8500 Mitglieder. Diese praktizieren Schachpartien, bei denen die Züge per Postkarte übermittelt werden. Es gelten die gleichen Regeln, jedoch wird die Bedenkzeit nach Tagen bemessen. Für seinen Gegenzug hat der Mitspieler drei Tage Bedenkzeit. Bei dem Treffen in Schluchsee wird allerdings Nahschach gespielt. Die Turnierrunden werden täglich in der Schluchseehalle ausgetragen.

Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Hermann Schlachter, der am Begrüßungsabend im Kurhaus allen Teilnehmern herzliche Grußworte übermittelte. Die Gemeinde stiftete den Siegerpokal. Unter den Teilnehmern befinden sich mit dem Präsidenten Fritz Baumbach und dem aus Berlin angereisten Horst Rittner zwei ehemalige Fernschach-Weltmeister. Der älteste Teilnehmer in Schluchsee ist 89 Jahre alt.

Das neuntägige Treffen beinhaltet nicht nur Schachsport in verschiedenen Varianten, es werden Simultan- und Blitzturniere gespielt, sondern auch andere Freizeitunternehmungen wie Tischtennis, Minigolf, Kegeln, Preisskat und Ausflüge. Organisationsleiter Ulrich Wagner aus Bielefeld hatte in Zusammenarbeit mit dem Schluchseer Kurgeschäftsführer Norbert Göppert alles bestens vorbereitet.

Am Samstag ist ein Festabend mit Siegerehrung und Tanz im Kurhaus in Schluchsee, bevor am Sonntag die Preisverteilung stattfindet und danach die aus allen Teilen des Bundesgebietes und teilweise ausländischen Teilnehmer verabschiedet werden.

Fernschachfreund Ulrich Wagner erinnert sich:
"Bei jedem Fernschachtreffen muss man bei aller guten Vorplanung damit rechnen, dass etwas nicht ganz so klappt wie ursprünglich erwartet. In diesem Jahr war es die hohe Teilnehmerzahl, nicht nur am Treffen selbst, sondern auch am Tagesausflug, was zu etlichen Problemen führte und nach einer schnellen und befriedigenden Lösung verlangte. Natürlich wollten die meisten Teilnehmer auf das Erlebnis einer Schwarzwaldrundfahrt nicht verzichten, und schnell waren die vier bestellten Busse ausgebucht. Ein weiterer Bus war kurzfristig nicht mehr zu beschaffen. Was also war zu tun, um alle Wünsche erfüllen zu können? Hier bot sich eine zunächst sehr elegant erscheinende Lösung an. Einer der Busse wurde durch einen doppelstöckigen Bus ersetzt und alle konnten mitfahren. Was nicht bedacht worden war, zeigte sich dann am Tag des Ausflugs. Unser Doppelstöcker konnte manche der Brücken wegen des Gesamtgewichtes nicht befahren und manche Unterführung auf der Strecke wegen seiner Höhe nicht unterqueren. So mussten wohl oder übel die Mitfahrer in diesem Bus einige Umwege in Kauf nehmen, was ansich nicht weiter tragisch war. Allerdings wurden die jeweiligen Pausen bis zur Weiterfahrt dadurch recht kurz und so mussten einige der Teilnehmer auf eine ausgehnte Kaffeepause am Titisee und Mittagspause notgedrungen verzichten.
Dennoch wurde die Tagesfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle."


Organisationsleitung: Ulrich Wagner