6. Deutsches Fernschachtreffen in Uerdingen 1961

Das alte Wappen des Gastgeberortes
Das alte Wappen des Gastgeberortes

Das 6. Deutsche Fernschachtreffen fand in der Zeit vom 20. Mai bis zum 28. Mai 1961 in Uerdingen statt.

Uerdingen ist heute ein Stadtteil von Krefeld.

In der Ortspresse erschienen folgende Artikel:

Brieflich kannten sie sich schon lange

Briefschachspieler treffen sich Auge in Auge - Fernschach-Woche in Uerdingen

Am Samstagabend begann in Uerdingen eine Fernschach-Woche des Deutschen Fernschachbundes, eine interessante Veranstaltung von Schachfreunden, die jahraus-jahrein nur brieflich miteinander verkehren und lediglich Fernkämpfe austragen. Die einzelnen Züge teilen sie sich auf vorgedruckten Postkarten mit, die dann hin und her gehen. Manche machen das jahrelang, ohne sich persönlich zu kennen. Dabei gehen die Karten auch bis ins Ausland. In Uerdingen sind Schachspieler dabei, die bereits länger als 20 Jahre etliche Kämpfe ausgetragen haben und sich dann erst kennenlernten. Nach dem letzten Krieg kommt man jedoch in jedem Jahr zusammen, um auch am Brett "Auge in Auge" gegeneinander zu spielen.

Nachdem die vorjährige Zusammenkunft des Deutschen Fernschachbundes in Ueberlingen am Bodensee stattgefunden hat, traf man sich jetzt am Niederrhein. Es geht den Mitgliedern vor allem auch darum, in jedem Jahr eine andere deutsche Landschaft kennenzulernen, so daß das Programm auch jetzt eine Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt, eine Omnisbusfahrt zu den Krieckenbecker Seen und eine Rheinfahrt vorsah. Am Samstagabend fanden sich die Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet, darunter auch Gäste aus dem Ausland, im Rheinschlößchen zusammen, wo ihnen Wilhelm Krahn vom Uerdinger Schach-Klub, der umsichtige Organisator der Woche, einen herzlichen Willkommengruß erbot. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Schachfreunde auch am Niederrhein schöne Tage erleben möchten, wobei er sogar optimistisch war, mit einer Besserung des unvorschriftsmäßigen Wetters zu rechnen. Später erschien auch der Präsident des Deutschen Fernschachbundes, H. Heemsoth, Bremen, der die vorbildliche Vorbereitung des Turniers unterstrich und Wilhelm Krahn den herzlichen Dank der Teilnehmer übermittelte. Anschließend erfolgte die Auslosung der Paare für die zehn vorgesehenen Runden. Der Abend schloß mit einem gemütlichen Beisammensein, bei dem begreiflicherweise nicht genug gefachsimpelt wurde.

An den beiden Pfingstfeiertagen wurden unter der Leitung von Kurt Klar bereits die ersten Runden ausgetragen. Am heutigen Dienstag geht es mit dem Omnibus zu den Krieckenbecker Seen, wo im Strandhaus weiter gespielt wird. Die Frauen haben es allerdings besser, obschon die Ankündigung des Programms "Unsere Frauen haben Gelegenheit zu schönen Wanderungen, Sonnenbaden und Schwimmen im See" doch vielleicht von allzu kühnen Erwartungen ausgeht. Der Mittwoch steht wieder ganz im Zeichen des Schachspiels. Am Donnerstag fahren die Frauen zur Besichtigung eines Werkes nach Düsseldorf, während die Schachspieler am Nachmittag die Firma Dujardin besuchen. Hier heißt es im Programm nur: Danach keine Turnierpartien!

Fernschach-Woche in Uerdingen

Mit angeschlossenem Besichtigungs- und Ausflugsprogramm auch zum Niederrhein

Die Mitglieder des Deutschen Fernschachbundes, die am Vorabend der Pfingstfeiertage zur Durchführung ihrer diesjährigen Fernschach-Woche in Uerdingen zusammenkamen, waren des Lobes voll über die ausgezeichnete Vorbereitung durch Wilhelm Krahn vom Uerdinger Schach-Klub und den Verlauf der einzelnen Veranstaltungen. Wenn es auch immer wieder um Kampf und Sieg am Schachbrett ging, so erledigte man daneben doch auch noch ein umfangreiches Besichtigungs- und Ausflugsprogramm, das den auswärtigen Gästen schöne Stunden bot. Auch der Vorsitzende des Deutschen Fernschachbundes, H. Massow, der im Laufe der Woche von einer Reise nach Moskau zurückkehrte, äußerte sich äußerst lobend über den Verlauf der Tagung in Uerdingen. Am Dienstag fuhren die Teilnehmer zu den Krieckenbecker Seen, wo man einige Runden zu spielen gedachte, während die Damen sich mehr für die Landschaft interessierten.

Als man im Strandhaus ankam, mußte man allerdings feststellen, daß man die Schachbretter vergessen hatte. Aber mit Geduld und Zähigkeit gelang es auf Umwegen, diese wichtigen ... (Anmerkung: die anschließende Textpassage konnte nicht ausgewertet werden)

Am Donnerstag unternahmen die Damen eine Besichtigung der Persil-Werke in Düsseldorf, während die Herren einer Einladung der Firma Dujardin folgten. Beide Gruppen waren des Lobes voll über die interessante Führung und die herzliche Gastfreundschaft.

Schließlich lernten die Gäste aber auch die Sehenswürdigkeiten Uerdingens kennen, und zwar mit einem Rundgang unter der Führung von Dr. Feinendegen, der auch manche für die inländischen Schachfreunde lehrreiche und unterhaltsame Einzelheiten aus der Vergangenheit der Stadt zu berichten wußte. Anschließend traf man sich in der Gaststätte "Zum Wallgarten", wo Karl Blümer eine stattliche Serie von Farb-Dias aus seinem reichhaltigen Bildarchiv über Uerdingen vorführte. Zwischendurch aber kehrte man immer wieder an die Bretter zurück, um das umfangreiche Wettkampf-Programm zu erledigen.

Am Freitagmorgen fiel bereits die Entscheidung über den Wanderpreis, den Zahnarzt Dr. Hermann Meyer aus Stadtprozelten am Main zu verteidigen hatte ... (Anmerkung: die anschließende Textpassage konnte nicht ausgewertet werden)