Justus Bargsten: "Italienische Eröffnung für Weiß"

von Uwe Bekemann (Kommentare: 0)

Justus Bargsten
Italienische Eröffnung für Weiß
73 Seiten, kartoniert
ISBN: 978-3-95920-169-8
14,80 Euro

Italienische Eröffnung für Weiß“ von Justus Bargsten ist ein schmales Büchlein von gerade mal etwas mehr als 70 Seiten. Erschienen ist es 2022 im Joachim-Beyer-Verlag.

Eine Monographie oder ein vernünftiges Repertoirebuch zur Italienischen Partie sind in diesem Format natürlich nicht vorstellbar. Diesen Anspruch verfolgt das Werk auch nicht. Vielmehr geht es darin um „Planfindung und strategisches Verständnis“, wie der Untertitel des Buches verrät.


Justus Bargsten widmet sich dem langsamen Spielaufbau mit d2-d3 und c2-c3 in der Italienischen Partie. Die Betrachtung erfolgt aus der Warte von Weiß. Der Autor greift jeweils in den Varianten die alternativen Stellungsmerkmale, die sich aus den Entscheidungen von Schwarz ergeben, auf und richtet daran seine Einschätzungen und Pläne aus. Kommentierte Beispielpartien veranschaulichen die Pläne im Praxiseinsatz. Über Aufgabenstellungen überprüft der Leser sein – vielleicht schon neu erlangtes – Verständnis der jeweiligen Spielweise.

Italienische Eröffnung für Weiß“ wirkt auf mich wie ein gelungenes Kapitel in einem umfassenden Werk über die Italienische Partie bzw. die langsame Variante darin. Kurz und knapp, dennoch präzise und mit hinreichend ausführlichen Erläuterungen ausgestattet stellt das Werk die Strategie und die Pläne der Spielweise und der wesentlichen Subsysteme dar. Der Leser kann es hinzuziehen, wenn er mit einem anderen Buch zur Eröffnung arbeitet, das weniger Augenmerk auf Strategien und Pläne richtet, oder wenn er sein Repertoire mit Hilfe seiner Datenbank zusammenstellt.

Diese besondere Art von Buch hat mich neugierig gemacht. So habe ich Rückfrage gehalten, um etwas zu seiner Entstehungsgeschichte zu erfahren. „Italienische Eröffnung von Weiß“ geht auf eine Arbeit zurück, die der junge Autor Justus Bargsten im Verfahren zur Erlangung einer Trainerlizenz erstellt hat. Irgendjemand muss dann die gute Idee gehabt haben, daraus ein Manuskript für das vorliegende Buch zu erstellen.
Es ist zu wünschen, dass dieses Buch Erfolg hat und den Anstoß gibt, gleiche Anleitungen auch für andere Eröffnungen in den Markt zu geben.

Fazit: „Italienische Partie für Weiß“ leistet genau das, was der Untertitel des Werkes erwarten lässt – es leitet zur Planfindung an und vermittelt strategisches Verständnis“ zum abgedeckten System.

Bücher zur Italienischen Partie, die sich weniger ausführlich oder auch nicht mit den strategischen Aspekten der langsamen Spielweise befassen, kann es sehr gut ergänzen, aber auch den Hintergrund für die eigene Arbeit, z.B. mit einer Datenbank, bieten.

Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von der Firma Schachversand Ullrich zur Verfügung gestellt.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.